Diese Krankheiten treten häufig bei Kaninchen auf
Kaninchen zählen zu den beliebtesten Haustieren in deutschen Haushalten. Doch wie andere Haustiere auch, können Kaninchen anfällig für eine Vielzahl von Problemen und Krankheiten sein. Manche Krankheiten treten dabei häufiger als andere auf. Wenn Kaninchenhalter über mögliche Probleme aufgeklärt werden, können diese vielleicht verhindert werden oder zumindest kann dies dazu beitragen, dass Anzeichen und Symptome schneller erkannt und den Tieren somit schneller geholfen werden kann.
ZAHNPROBLEME
Kaninchen haben 28 Zähne, die ihnen helfen, ihre Nahrung zu mahlen. Diese Zähne, im Gegensatz zu denen eines Hundes oder einer Katze, wachsen kontinuierlich im Laufe des Lebens Ihres Hasen. Ohne die richtigen Massnahmen, die dabei helfen, diese Zähne zu beschneiden (wie Heu und sicheres Holz), können die Zähne überwachsen, was dazu führen kann, dass ein Tier nicht mehr in der Lage sein wird, zu essen.
Backenzähne (die Zähne im hinteren Teil des Mundes) können soviel wachsen, dass sich eine Brücke über der Zunge bildet. Dies führt dazu, dass Kauen oder Schlucken schwierig oder gar unmöglich ist. Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass das Tier verhungert.
Wenn Schneidezähne (die Vorderzähne) überwachsen können sie sich in die Wangen oder andere Teile des Mauls Ihres Kaninchens bohren. Dies ist sehr schmerzhaft und kann ebenfalls dazu führen, dass Ihr Kaninchen aufhört zu essen.
Abszesse an den Zähnen können nach einem Trauma oder einer Parodontalerkrankung auftreten und sind besonders schmerzhaft für Ihr Kaninchen. Die betroffenen Zähne müssen eventuell gezogen werden, um zu verhindern, dass sich die Infektion, die sich um den Zahn herum gebildet hat, über den gesamten Körper Ihres Kaninchens ausbreitet.
HAARKNÄUEL / HAARBALLEN
Der technische Name für einen Haarballen ist “Trichobezoar”, doch ganz gleich, wie man es nennt, Kaninchen können darunter leiden! Haarballen verursachen Verstopfungen bei Kaninchen. Das heißt, dass Lebensmittel nicht durch den Magen-Darm-Trakt gelangen können. Da Kaninchen sich nicht erbrechen können, werden diese Knäuel aus Haaren, die bei der Reinigung in den Magen gelangen, immer größer.
Haarballen können vermieden werden, indem Sie Ihr Kaninchen regelmäßig bürsten, es mit reichlich sauberem Wasser in einer Schüssel versorgen und ihm eine angemessene Ernährung sowie ausreichend Bewegung verschaffen. Einige Menschen geben ihren Kaninchen Enzymtabletten oder frische Papaya, um bei der Verdauung und dem Abbau von eingenommenem Haar zu helfen.
OHRRÄUDE
Kaninchen sind für ihre großen Ohren bekannt. Doch diese Ohren sind nicht immer sauber. Ohrmilben sind kleine Spinnentiere, die sich von dem Wachs und Öl ernähren, das Hasenohren produzieren. Sie verursachen Juckreiz im Ohr des Kaninchens, wodurch es sich kratzen und den Kopf schütteln wird.
Wenn die Ohrräude unbehandelt bleiben, kann es zusätzlich zu Bakterien- und Pilzinfektionen im Ohr kommen. Große Mengen von dunklen Verkrustungen sind normalerweise in Hasenohren zu sehen, die von Ohrmilben befallen sind.
Kaninchen können Ohrmilben von direktem Kontakt mit anderen Kaninchen oder auch von unseren Händen bekommen, wenn wir kürzlich ein infiziertes Kaninchen angefasst haben und dann unser eigenes Kaninchen streicheln. Sie sind leicht zu vermeiden (Hände waschen nicht vergessen!), aber auch leicht zu behandeln. Die Diagnose kann von Ihrem Tierarzt erteilt werden. Dieser kann die Milben unter dem Horoskop identifizieren. Manchmal können Sie allerdings den Befall mit bloßem Auge sehen, wenn er besonders stark ist.
E. Cuniculi /Encephalitozoonose
Bei der so genannten “Sternguckerkrankheit” handelt es sich um einen parasitären Befall, von dem vor allem Hauskaninchen betroffen sind. Encephalitozoonose cuniculi, oft als E. cuniculi bezeichnet, ist eine recht schwierige Krankheit: sie kann Ihrem Kaninchen sichtlich schaden oder für Jahre unentdeckt bleiben! Das Protozoon kann in einem infizierten Tier “erwachen”, wenn dieses durch Krankheit, Stress oder ähnliches geschwächt ist.
Es werden vor allem die Niere und das Gehirn geschädigt. Ist letzteres der Fall, kommt es zur typischen Schiefstellung des Kopfes beim Kaninchen. In den meisten Fällen ist es möglich, die Krankheit zu behandeln und Ihr Kaninchen wird zur Normalität zurückkehren. In seltenen Fällen wird das Kaninchen mit einer lebenslangen Neigung des Kopfes leben müssen. Die akute Infektion kann mit Medikamenten behandelt werden. Aber die neurologischen Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein. Dadurch dass das Kaninchen Schwindelanfälle haben kann, wird es eventuell die Futteraufnahme verweigern, was letztendlich zum Tod führen kann.
Grundsätzlich gilt: je eher eine Krankheit erkannt wird, desto wahrscheinlicher ist die Heilung beziehungsweise eine erfolgreiche Behandlung! Behalten Sie das Verhalten Ihres Kaninchens also immer im Auge. Frisst es weniger als gewöhnlich? Kratzt es sich? Hält es den Kopf schief? Läuft das Tier ungewöhnlich oder weniger als gewöhnlich? Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, nur dieser kann eine Diagnose erstellen und eine entsprechende Behandlung einleiten!
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