Das braucht ein Huhn zum Eierlegen
Auch in diesem Monat stand uns Frau Dr. Sewerin wieder für einen Blogbeitrag zur Verfügung. Diesmal wird es um das Thema Eierlegen und Nestbau gehen. Erfahren Sie, welches Nest ihre Hühner bevorzugen, welches Nistmaterial verwendet werden kann und welche Rolle der Hahn beim Eierlegen spielt.
“Endlich, die Tage werden wieder länger! Und das Frühjahr steht in absehbarer Zeit auch schon vor der Tür! Das bedeutet: es darf so langsam wieder mit mehr Eiern unserer Hühner gerechnet werden! Zeit, sich Gedanken zum Nest und zur Eiablage zu machen:
Wie viele Eier ein Huhn legt, hängt bei optimalen Haltungsbedingungen von der Rasse und dem Alter der Henne ab. Mehr als ein Ei pro Tag pro Huhn gibt es jedoch nicht, da die Eibildung entsprechend lange dauert. Es kann also nie mehr Eier als Hühner geben!
Doch was brauchen die Hühner für die Eiablage?
Ganz einfach: einen geschützten, ungestörten Ort und Nistmaterial. Manche Hühner legen ihre Eier unter Büschen oder hinter Stallvorrichtungen, wo man sie nur schwer findet. Aber wer will jeden Tag Ostereier suchen?
Darum bietet man lieber genügend geeignete Legeplätze an. Befreundete oder rangähnliche Hennen teilen sich zwar einen Legeplatz, sitzt jedoch eine ranghohe Henne im Nest und eine rangniedrige möchte hinzu, so vertreibt die ranghohe Henne das rangniedrige Tier durch Drohlaute, notfalls auch durch Picken. Ist das Nest besetzt, legen manche Hennen das Ei auch vor den gewünschten Legeplatz; im Falle des Omlet-Stalles können das die Sitzstangen sein. Hier kann das Ei bei der Ablage beschädigt werden oder durch Kotreste verschmutzen. Ein beschädigtes Ei verführt Hühner schnell zum Anpicken und Auffressen. Vorsicht ist geboten: Passen Sie auf, dass sich keine Eierfresser entwickeln, und entfernen Sie insbesondere fehlplazierte Eier zügig!
Je nach Anzahl an Hennen ist es also sinnvoll, mehrere Nester anzubieten, um Stress und „Stau“ vor dem Nest zu vermeiden. Außerdem kommt dies den Hühner sehr entgegen, denn vor der Eiablage inspizieren sie besonders anfangs gerne mehrere Nester, bevor sie sich für eins entscheiden. In der Folge nehmen sie meist das zuvor bereits benutzte Nest, da sie dort ihr Gelege wähnen. Am Legeplatz baut die Henne ihr Nest, sie bildet eine Mulde und schmeißt mit dem Schnabel Halme o. ä. hinter sich. Mit Heu klappt das Nestbauen besser als mit Holzspäne. Wer Hühner hält, ist ja schon auf dem „Selbstversorger-Tripp“: Dann lässt sich auch gut und gerne eigenes Nestmaterial verwenden. Heu erhält man ganz einfach, indem man den gemähten Rasen schön trocknet, oder man sammelt getrocknetes Laub und füllt damit die Nester aus. Selbstverständlich entfernt man Schmutz und Kot im Legenest sofort, damit die Tiere möglichst keine Legedarmentzündung etc. bekommen – und wir saubere Eier! Um Ektoparasiten das Leben schwer zu machen, beseitigt man Federn aus dem Nest und tauscht das gesamte Nestmaterial regelmäßig gegen neues aus.
Ist das Ei gelegt und die Henne verlässt nach einer gewissen Ruhepause das Nest, gackert sie laut und andauernd. Es entsteht ein regelrechter Chor, denn ihre Kolleginnen und der Hahn fallen in das Konzert ein. Es ist aber individuell verschieden: das eine Huhn gackert mehr als das andere, manch eines sagt eventuell gar nichts.
Hat man einen Hahn, spielt der bei der Eiablage übrigens auch eine Rolle. Möglicherweise zeigt er der Henne verschiedene Nester und holt sie nach der Eiablage ab.
Und wie ist nun das Nest des Eglu Cubes?
All unsere Hennen haben das Nest des Eglu Cubes sofort angenommen und sie bevorzugen es
Übrigens: Alteingesessene Hennen vertreiben neu dazugekommene Hennen manchmal bei der
Guten Appetit beim nächsten Frühstücksei! (Hmmm, geschmacklich kann da kein gekauftes Ei aus dem Supermarkt mithalten, oder?)
Schreiben Sie uns doch, liebe Leserinnen und Leser, zu diesem Thema! Wie gefällt Ihren Hühnern das Nest? Welchen Job übernimmt Ihr Hahn bei der Eiablage? Schicken Sie uns eine Mail an eileen@omlet.de “
DER BEITRAG STAMMT VON FRAU DR. SEWERIN, einer Tierärztin, die auf Geflügel spezialisiert ist.
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