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Ein Treffen mit Louise: Ein Leben, das durch zwei kleine Küken transformiert wurde

Als Louise ihren Mann davon überzeugen konnte, sich Hühner anzuschaffen, hatte sie keine Ahnung, wie sehr diese ihre Welt verändern würden. Es war der Höhepunkt des Lockdowns, als zwei winzige Küken, Ginger und Barbara, bei ihr einzogen. Der Ausbruch von Covid sorgte bei vielen Menschen für Unruhe und Unsicherheit, auch bei Louise. Doch schon bald sollten ihre beiden neuen Küken eine unerwartete Quelle von Trost, Sinn und Freude sein – und ihr Leben auf eine Weise verändern, die sie sich nie hätte vorstellen können.

Louise with her chickens in her Omlet setup

Wo alles begann

Als ich meinen Mann endlich davon überzeugt hatte, uns ein paar Hühner anzuschaffen, war es Frühling, und ich konnte zwei Küken zu mir nach Hause liefern lassen. Wir durften zu der Zeit wegen des Lockdowns nicht raus. Sie trafen ein, bevor die Kükenheizung geliefert wurde, und somit habe ich Ginger und Barbara unter meiner Kleidung warmgehalten, bis die Heizung eintraf.

Was war das Besondere an Ginger und Barbara?

Weil sie noch so jung waren, konnte ich sie aufwachsen sehen, und das gab mir einen neuen Sinn. Ich hatte jeden Tag einen Grund aufzustehen, da ich mich um die beiden kleinen Küken kümmern musste. Ich verbrachte so viel Zeit mit ihnen während des Lockdowns und konnte ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten erkennen. Ginger war laut, selbstbewusst und anhänglich, während Barbara eher zurückhaltend und sanftmütig war und immer in Gingers Schatten stand.

Wie hat die Pflege von Hühnern in dieser schwierigen Zeit deiner mentalen Gesundheit geholfen?

Ich war während des Lockdowns deprimiert. Ich fand die ganze Weltuntergangsstimmung in den Medien und die Aussicht, meine Arbeit zu verlieren, erdrückend. Ginger und Barbara gaben mir einen Rückzugsort, den ich dringend brauchte. Während sie heranwuchsen, fühlte ich, dass auch ein Teil von mir mit ihnen wuchs. Ich stellte fest, wie sehr ich die Natur liebe und wie wichtig es war, alles etwas langsamer anzugehen und die kleinen Dinge zu schätzen. Hühner haben die besondere Fähigkeit, einen alles vergessen zu lassen und einen Schritt zurückzugehen, was in der schnelllebigen Welt, in der wir leben, äußerst wertvoll ist.

Was hat dich an der Hühnerhaltung am meisten überrascht?

Was mich bei der Haltung von Hühnern am meisten überrascht hat, waren ihre individuellen Persönlichkeiten. Ich erkenne schon an den Lauten, wer da am Gackern ist, und ich kann sogar vorhersagen, was die einzelnen Tiere als Nächstes tun werden. Einem Huhn habe ich sogar das Zählen beigebracht! Sie reagieren alle auf ihre Namen, was die Leute immer überrascht, wenn die Henne, die ich rufe, angelaufen kommt.

Was hat dich dazu inspiriert, dich ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation für Hühner zu engagieren?

Nach einem Jahr der Hühnerhaltung fühlte ich mich innerlich so viel besser. Ich hatte mich beruflich neu orientiert, ich hatte geheiratet und ich war glücklich. Mein Sinneswandel hatte viel mit Ginger und Barbara zu tun. Ich erfuhr von Hilfsorganisationen, die Hühner aus Legehöfen aufnehmen, und wollte alles tun, was ich konnte, um das Leben der Hühner zu verbessern – so wie Ginger und Barbara meins verbessert haben. Ich setzte mich mit ihnen in Verbindung und begann bald darauf, ehrenamtlich in meiner örtlichen Rettungsstelle für Hühner zu arbeiten. Es ist herzerwärmend, die Freude in den Gesichtern der Menschen zu sehen, wenn sie ihre neuen Hühner abholen, und zu wissen, dass diese Hühner einen schönen Ruhestand haben werden und nicht zum Schlachter müssen.

Louise and her daughter looking at a chicken through Omlet fencing

Was ist das Schönste an der Hühnerhaltung?

Ich bin mittlerweile Mutter. Ich gebe mein ganzes Wissen über Hühner an meine zweijährige Tochter weiter, und sie ist auch ganz vernarrt in die Hühner. Wir kümmern uns gemeinsam um die Tiere, und ich finde, dass sie eines der besten Haustiere für Kinder sind. Sie lehren uns, sind liebevoll und unterhaltsam und sie vermitteln die Bedeutung der Natur und des Aufenthalts im Freien. Meiner Tochter dabei zuzuschauen, wie sie sich um die Hühner kümmert und dass sie mich zu den Veranstaltungen der Hilfsorganisation begleitet, das sind die Dinge, die ich am schönsten finde. Wir haben eine besondere Beziehung zueinander. Ich hoffe, dass ich ihr bald zwei kleine Seidenhühner schenken kann, damit sie ihre eigene Schar haben kann.

Welchen Rat würdest du Menschen geben, die am Überlegen sind, sich Hühner anzuschaffen?

Ich ermutige Menschen immer dazu, sich ihre eigenen Hühner zu halten. Der Rat, den ich stets gebe, ist, dass die Einrichtung (Hühnerstall, Gehege, Futtertröge etc.) wirklich wichtig ist. Angehende Halter müssen ausreichend Platz für die Hühner haben, müssen sie sicher unterbringen und sollten eine Einrichtung haben, die erweiterbar ist – weil kaum ein Hühnerhalter vor der Hühnermathematik gefeit ist. Sie sollten sich auch eine automatische Stalltür zulegen, die ihnen ein Stück Sorgenfreiheit gibt (und sie morgens ausschlafen lässt!).

Louise holding a chicken from her flock

 

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