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Pride of Omlet: Martha, die ständige Begleiterin

Dieser Artikel ist Teil unserer Pride of Omlet Serie, einer Sammlung erstaunlicher Geschichten, die außergewöhnliche Haustiere ins Rampenlicht rücken und von deren Tapferkeit, Sanftmut und Intelligenz erzählen.

– von Anneliese Paul

Marthas Menschen, Nicola und Ben, kauften Hühner, um ihrer Mutter Julia, die im fortgeschrittenen Stadium der Demenz von ihnen zu Hause betreut wurde, eine Freude zu bereiten. Nie hätte sich die Familie jedoch träumen lassen, dass eine Henne zu einem fürsorglichen Begleiter für Julia werden würde.

Als Kind hatte Julias Familie immer Hühner. Sie erzählte Nicola gerne Geschichten darüber, wie sie die Hühner verkleidete und sie in ihrem Puppenkinderwagen durch den Garten kutschierte. Aber es dauerte bis zu ihrem 90. Geburtstag, bis Julias Traum – wieder Hühner zu besitzen -, erfüllt wurde.

Nicola und Ben waren immer der Meinung gewesen, sie hätten nicht genug Platz für Hühner in ihrem kleinen Garten um den Bungalow, aber Ben sah bei einem Besuch bei Verwandten in Irland eine Omlet-Anzeige und brachte diese mit nach Hause. “Genau das ist es, was wir brauchen”, sagte Nicola und bald darauf kam ihr Eglu bei ihnen an und die zwei Hybridhühner Martha und Mary zogen ein.

“Sie war gleich zu Beginn Mamas beste Freundin”, erzählt Nicola.

Unglücklicherweise starb Mary und fast hätte es auch Martha erwischt. Wie die meisten Leute ließ die Familie ihre Hühner ein wenig im Garten frei herumlaufen, und eines Tages kam ein Fuchs zu Besuch… Nicola und Ben hörten Marthas Gekreische und rannten zum Fenster, der Fuchs sah sie und ergriff die Flucht. Zurück blieb die arme Martha, zu Tode erschrocken und mit einem gebrochenen Flügel. Aber Matha war tapfer, und zum Glück verheilte der Flügel vollständig. Danach vergrößerten Ben und Julia den gesicherten Auslaufbereich, und außerhalb frei herumlaufen dürfen ihre Hühner jetzt nur mehr, wenn sie selbst auch im Garten sind.

Wenn das Wetter schön war, saß Julia gerne draußen in der Sonne und beobachtete Martha. Julia benutzte einen Rollstuhl, und Martha würde (auf sehr elegante Weise) auf die Fußablage hüpfen, um sich an ihre Füße zu kuscheln. Letzten Sommer, als Julia nicht mehr in ganzen Sätzen sprechen konnte, machte sie sanfte Geräusche und Martha ‘antwortete’. Sie saß stundenlang bei Julia neben dem Rollstuhl und ‘unterhielt’ sich leise mit ihr.

Nicola konnte nicht abstreiten, dass Martha fast schon menschliche Qualitätenhatte. Sie kam nicht nur für Krümel, sie war auch da, wenn es keine gab. Martha war irgendwie fürsorglich.

“Sie entwickelte sich, sie war nicht mehr nur ein Huhn, das im Garten herumlief. In diesen Momenten mit Mama war es, als ob sie Bescheid wüsste. Es war wunderschön.”

Nicola begann, darauf zu vertrauen, dass Martha laut gackern würde, wenn etwas nicht in Ordnung war. Wenn sie schnell ins Haus ging, um sich eine Tasse Tee zu machen, konnte sie Julia mit Martha im Garten zurücklassen

“Es war seltsam”, erzählt Nicola, “Martha würde krächzen, und ich würde hinausgehen, um festzustellen, dass Mama etwas fallen gelassen hatte oder etwas vom Tisch gestürzt war, oder das Mama einfach verwirrt war, weil sie mich nicht sehen konnte.”

Martha brachte Julia immer wieder zum Lächeln, und ihre Eier bereiteten ihr im fortgeschrittenen Stadium der Demenz so viel Freude. Martha ließ sie alle wissen, wann sie zum Abholen bereit waren. Wenn Martha ein Ei gelegt hatte, stand sie am Rand des Auslaufs und gackerte und gackerte, als wollte sie sagen: “Komm und hol dir mein Ei ab!” Und Julia ließ sich ihr weiches Ei dann auch richtig schmecken.

Julia mochte es auch, Marthas warme Eier in den Händen zu halten. Einmal, als Julia gerade ein Nickerchen machte, brachte Nicola ihr das frisch gelegte Ei. Sie war eben aufgewacht, und ein breites Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, dann schlief sie wieder ein und hielt es dabei. Ein paar Stunden später, als Nicola sie aufweckte, setzte sie sich auf und das Ei kullerte hinter ihr hervor, als hätte sie es selbst gerade frisch gelegt. Erstaunlicherweise war es völlig unversehrt. “Legst du jetzt Eier?”, fragte Nicola und da Julia verstand, konnten sie gemeinsam lachen. Es war ein wirklich glücklicher Moment, – einfach nur ein Ei, das auf dem Laken entlang rollte… und Julia hielt das Ei für den Rest des Tages in ihrer Hand. Solche Momente sind wertvolle Erinnerungen für Nicola und Ben.

Leider ist Julia im September gestorben. Als sie noch lebte, ging es um sie und Martha, sagt Nicola, sie hätte nie gedacht, dass sie sich selbst für Hühner begeistern würde. Aber nachdem sie erlebt hatte, wie Martha sich um ihre Mutter kümmerte, hat sie nun selbst Hühner als Gefährten.

“Ich denke, wir werden wahrscheinlich immer Hühner haben, weil sie einem einfach ‘unter die Haut gehen’…Nein, das ist ein schlechter Ausdruck. Sie werden ein Teil von einem. – Sie sind wie eine kleine Familie.”

 

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