Der Omlet Deutschland Blog

Pride of Omlet: Sophias Lebensretter

Dieser Artikel ist Teil unserer Pride of Omlet Serie, einer Sammlung erstaunlicher Geschichten, die außergewöhnliche Haustiere ins Rampenlicht rücken und von deren Tapferkeit, Sanftmut und Intelligenz erzählen.

– von Anneliese Paul

Harry on the sofa

Wenn man mit Tieren aufgewachsen ist, ist ein Haus ohne Haustier einfach nicht komplett, doch Harry zu adoptieren, war für ihn wie auch für seine Menschen, Sarah und Tochter Sophia, eine lebensverändernde Entscheidung. Harry hat nämlich eine besondere Gabe, er ist ein einzigartiger Epilepsie-Monitor, und er hat Sophia schon unzählige Male das Leben gerettet.

Im März 2017 war Harry, ein wunderschönes schwarzes Kätzchen, erst wenige Monate alt, doch zu diesem Zeitpunkt war er in einem Schrank gefangen und kämpfte um sein Leben. Er durfte nicht raus. Er war überfüttert, mit Dreck verkrustet, von einem Hund angegriffen und, als der Schwächste des Wurfs, völlig vernachlässigt worden.

Sarah hörte von dem Kätzchen im Schrank durch einen Arbeitskollegen und brachte es nicht übers Herz es leiden zu lassen. Sie wandte sich über Facebook an seinen Besitzer und fragte einfach direkt: “Kann ich den Kleinen bitte haben?” Harrys nachlässiger Besitzer war froh ihn loszuwerden, und Harry begann ein neues Leben.

Zuerst verkroch er sich in den Ecken des Hauses. Das Geräusch von Schritten machte ihm Angst. Doch innerhalb einer Woche war er ein völlig anderer Kater, der seinen Menschen an der Tür entgegen lief und sie begrüßte. “Als er das erste Mal bei uns saß und schnurrte, schaute er sich panisch um und dachte wahrscheinlich: Was ist das? Doch von dem Moment an ist er aufgeblüht.”

Es ist vier Jahre später, 15 Uhr an einem Montag, und Harry sitzt auf der Fensterbank in seinem liebevollen Zuhause und wartet auf seinen Menschen, Sophia.

Sophia hat Autismus und Epilepsie, und Harrys einzigartiges Talent hat ihr schon zahlreiche Male das Leben gerettet, erzählt Sarah.

Schon bevor sie Harry zu sich nahmen, war Sophia von Katzen absolut fasziniert. Sie liebte es, sich in Geschäften Dinge für Katzen zu betrachten, im Internet über sie zu recherchieren und Katzenfotos anzusehen. Als Harry in ihr Leben kam, war Sophia überglücklich, und Harry wurde sofort zu Sophias Schatten. Er folgt ihr, wo auch immer sie im Haus hingeht. Wenn sie isst, setzt er sich neben sie, wenn sie im Bett liegt, schläft er bei ihr, und wenn Sophia von der Schule nach Hause kommt, ist Harry immer da, wartet auf sie und hält auf der Fensterbank nach ihr Ausschau. Er mag es einfach nicht von ihr getrennt zu sein.

Als die Bindung zwischen Harry und Sophia wuchs, wurde auch Harrys Stimme lauter. Generell eine ruhige Katze, begann er nun lautstark zu miauen, um rein- oder rausgelassen zu werden. Seltsamerweise begann er auch in der Nähe der Dachbodenluke zu miauen. Das konnte nun schon mal 20 Minuten oder länger so dahin gehen. – Sarah hatte ihn auch schon auf den Dachboden mitgenommen, damit er sich umsehen konnte, aber es gibt da immer noch etwas, das ihm Angst macht. Doch dieses sensible Wesen und seine ‘stimmliche Veranlagung’ halfen Harry schließlich, Sophia das Leben zu retten.

Sechs Monate, nachdem Harry zu ihnen gezogen war, begann Sophia an epileptischen Anfällen zu leiden. Sie wurden immer heftiger und häufiger. Zur selben Zeit begann Harry in der Nacht zu schreien. Sarah rannte los und fand heraus, dass Sophia im Schlaf einen Anfall hatte.

Für die Art von Epilepsie, die Sophia hat, gibt es keinen Monitor, also nichts, was man am Handgelenk oder am Bett befestigen kann, um den Alarm auszulösen, wenn ein Anfall auftritt. Für Sophia ist SUDEP (plötzlicher unerwarteter Tod eines Menschen mit Epilepsie) eine reale Bedrohung. Für ihre Mutter Sarah ist es der schlimmste Albtraum, mit dem sie vierundzwanzig Stunden am Tag leben muss.

Dann begann Harry jedoch, nicht nur nachts, sondern auch tagsüber Alarm zu schlagen. Es ist ganz anders als das normale Heulen bei Katern, sagt Sarah. Es ist wie ein panischer Alarmruf – ein Schrei gemischt mit einem Heulen. Immer wenn Sophia in ihrem Zimmer ist und einen Anfall hat, heult und schreit Harry, bis Sarah da ist, er sitzt dann oft auf ihrer Brust, stupst sie an, reibt sein Gesicht an ihr, und versucht sie zum Aufwachen zu bringen.

Bevor Harry Teil ihres Lebens wurde, kannte Sophia keine Unabhängigkeit. Sie musste immer bei Sarah sein, für den Fall, dass ein Anfall auftrat. Aber jetzt können Sophia und Sarah mehr Zeit für sich selbst genießen, weil sie wissen, dass Harry sie alarmiert, wenn etwas nicht stimmt.

Harry war das fehlende Familienmitglied von Sarah und Sophia. Mit Harry zu Hause fühlen sie sich sicher. “Er ist ein Schatz, ein Lebensretter und gibt mir Ein Gefühl der Sicherheit, das nur sehr wenige Menschen nachempfinden können”, sagt Sarah. ” Er bedeutet mir alles. Ich liebe ihn”, sagt Sophia.

This entry was posted in Haustiere


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *